Schon zu einem frühen Zeitpunkt im Forschungsprozess ist es wichtig, Vorhersagen über mögliche Seiteneffekte eines potenziellen Wirkstoffes treffen zu können. Die sogenannten ADME(T) Parameter (für Aufnahme, Distribution, Metabolisierung, Extinktion und Toxizität) entscheiden darüber, ob ein Molekül im Organismus überhaupt an den gewünschten Ort gelangen und dort seine Wirkung entfalten kann. Zudem darf ein Wirkstoff oder seine Abbauprodukte keine schädlichen Nebenerwirkungen hervorrufen.

Um die Eignung eines Wirkstoffs für den Einsatz als Medikament vorhersagen zu können, sind Messwerte aus einzelnen Experimenten oftmals nicht ausreichend. Mit dem Analyse Modul ermöglicht es ViSoR, die Ergebnisse aus Wirksamkeitsstudien mit zusätzlichen Informationen aus weiteren Experimenten anzureichen, in welchen Aussagen über die erwähnten Parameter gemacht werden. Auf diese Weise gelingt es, aussagekräftige Compound-Profile zu erzeugen und nur die vielversprechenden Kandidaten für weitere Untersuchungen zu verwenden.

Darüber hinaus können virtuelle Analysen mit Docking-Tools weitere Erkenntnisse erzeugen. Durch den Vergleich von in vitro und in silico Ergebnissen ist es auf einfache Weise möglich, die verwendeten Methoden zu validieren und so zusätzliche Hits für weitere Projektzyklen zu generieren. ViSoR berücksichtigt beim Vergleich mögliche Tautomere und Protonierungszustände von Molekülen und erzeugt auf diese Weise qualitativ hochwertige Ergebnisse.

Ein weiteres Anwendungsszenario des Analyse Moduls ist die Verwendung von Gemischen von mehreren Compounds im Screening. Auf diese Weise lässt sich in groß angelegten Untersuchungen durch die Verringerung der Anzahl an Einzeluntersuchungen oftmals viel Geld und Zeit einsparen. Durch die Wahl geeigneter Aggregationsparameter in der Analyse kann der wirksame Bestandteil eines Gemisches leicht identifizier werden.